Unterm Olympiadach am Olympiastadion im Olympiapark am 9.6.16 um 10.44 Uhr
Habe mich vom Regen retten können und sitze unterm Olympiadach ganz in der Nähe des Olympiastadions. Auf der einzigen Bank unterm Dach, die anderen sechs sind neben dem Dach. Was haben sich die Architekten dabei wohl gedacht?
„Wenn es regnet, sollen die Leute unters Dach. Wenn sie aber sitzen wollen, sollen sie neben das Dach. In den Regen. Unterm Dach wird nur gestanden. Außer auf der einen Bank. Da können die Menschen machen, was sie wollen.“ Schreiben zum Beispiel.
Das Plätschern der Regentropfen erinnert mich an die Wasserfälle Krka in Kroatien und an die Cenoten in Mexiko. Nur, dass an beiden Orten die Sonne schien, als ich dort war, während jetzt hier der Regen regnet, als ich da bin. Und der Rabe rabt. Gut, kräht. Aber irgendwie fände ich rabt stimmiger.
Im Hintergrund der Georg-Brauchle-Ring. Autos autoen. Jogger joggen angstfrei an mir vorbei, während ich gefangen und frei zugleich ein paar Tropfen von der Seite abbekomme und akzeptiere, dass es genauso ist, wie es gerade ist. Dann denke ich an das Lied von Clueso
Aus der Reihe “Fünf Minuten”. Weitere Beiträge findest du hier